Lotus Pond ist ein künstlicher See und ein beliebtes Touristenziel auf der Ostseite des Bezirks Zuoying in Kaohsiung. Es wurde 1951 eröffnet und ist berühmt für die Lotuspflanzen und die zahlreichen Tempel rund um den See, darunter die Frühlings- und Herbstpavillons, die Drachen- und Tigerpagode und den Konfuzius-Tempel.
Ich dachte, das es am See ganz nett sein könnte, und wollte mir das mal ansehen. Nicht weit vom Hotel sollte auch der Bus 219A direkt dorthin fahren. Leider kam der Bus nicht und ich musste 45 Minuten bei Nieselregen auf den nächsten Bus warten. Meine Stimmung sank mit jeder Minute. Dort angekommen, nachte das Stadtbild einen ganz netten Eindruck.
Das änderte sich schnell, als ich am Lotus Pond ankam. Die Tempel erinnerten mich ein bißchen an Disneyland, so dass ich schon keine rechte Lust verspürte, sie mir überhaupt anzusehen. Aber wenn man schon mal da ist ...
Auf der Ostseite des Sees war hingegen ein sehr interessanter Tempel, der Chingshui Tempel. Ein maoistischer Tempel, der Qing Shui Zushi gewidmet ist, einem Hohenprister aus der nördlichen Song-Dynastie. Erbaut 1885. Der Tempel ist von außen eher unscheinbar, bis auf dem überdimensionalen Patriarchen, der auf dem Dach thront (kam aber erst später hinzu). Geht man hinein, wird man von der prächtigen Innenarchitektur aus Holz förmlich erschlagen. Es gibt auch eine Aussichtsplattform auf der 5. Etage, aber da es regnete und ich die gegenüberliegende Seeseite auch nicht so spannend fand, war ich jetzt nicht oben gewesen.
Läuft man am See weiter und nimmt 30 Minuten Fußweg auf sich, um zur Metro-Station zu kommen, gelangt man an eine sehr interessante Fahrrad- und Fußgängerbrücke, die über den Highway 17, Eisenbhntrassen und die Tsui War Road führt. Ich habe wenig Information über diese Brücke gefunden. Neben der interessanten Architektur ist die Stahlkonstruktion geschätzt über 600 Meter lang, und mit den Auf- und Abfahrten, keine Treppen alles Rampen, teilweise über 2 Ebenen.
Mit der Metro ging es dann zur Formosa Boulevard Station. Es ist derzeitig der einzige Umteigebahnhof der beiden Metro-Linien von Kaohsiung. Der Bahnhof ist bekannt für sein „Dome of Light“, die größte Glaskuppel der Welt. Sie wurde vom italienischen Künstler Narcissus Quagliata entworfen. Sie hat einen Durchmesser von 30 Metern, erstreckt sich über eine Fläche von 2.180 Quadratmetern und besteht aus 4.500 Glasscheiben des deutschen Glasstudios Derix sowie originalen Glasrondellen aus Murano, Italien. Die Kuppel wird sogar als Veranstaltungsort für Hochzeiten angeboten. Ein weiteres spektakuläres Merkmal des Bahnhofs sind die vier gläsernen Fußgängereingänge, die vom Straßenniveau in den Bahnhof führen und vom renommierten japanischen Architekturbüro Shin Takamatsu Architect & Associates entworfen wurden.
Bei der Metro-Station gibt es auch einen Nachtmarkt, aber ich war am frühen Nachmittag dort, in sofern war da auch noch nicht viel los. Immerhin gab es Plakate, die auf das Wang-Ye-Fest in Donggang hinwiesen.
Der Tuntex Sky Tower und die Messehalle sind zwei weitere sehenswerte Gebäude in Kaohsiung. Wenn man aus der Metro-Station kommt, sieht man vor dem Tuntex Sky Tower noch alte Häuser - diese werden demnächst wohl weiteren Wolkenkratzern weichen ...
Bei der Messehalle gibt es wieder eine interessante Fussgängerbrücke, die in diesem Ausmaß eigentlich nicht nötig gewesen wäre, zumal es direkt daneben noch eine kleinere Brücke gibt.
Auf dem Weg dorthin habe ich das erste (und wahrscheinlich einzige) Graffiti in Kaohsiung an einer Ampel gesehen. Wahrscheinlich dauerte dem Künstler die Ampelphase einfach zu lange ...
Und überall in der Stadt verteilt entfernt deckt man Kunst ...
Das war's für heute. Morgen geht es mit dem Zug nach Tainan. Diesmal hatte die Abholung des Zugtickets im 7eleven-Supermarkt nicht funktioniert, d.h. wir müssen morgen etwas früher am Hauptbahnhof sein und sehen, dass wir unsere Tickets dort bekommen.
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