Shanghai

Shanghai - die Perle des Ostens - wird durch den Huangpu-Fluss in zwei Seiten geteilt: die ältere Puxi (westlich des Flusses) und die neuere Pudong (östlich des Flusses).

 

Shanghai präsentiert das moderne China mit einer beeindruckenden Skyline und einer Glitzerwelt aus Lichtern, Technik und Luxus. Daneben findet sich hier aber auch die Geschichte Chinas wieder in Museen, Tempeln und dem Bund, der kolonialen Uferpromenade.

Der Bund, die Uferpromenade am Huangpu, ist ein Muss für jeden Shanghaitouristen. Von hier aus kann man die berühmte Skyline von Shanghai auf der gegenüberliegenden Seite (Pudong) beobachten, dies sollte vorzugsweise am Abend oder sogar nach Sonnenuntergang stattfinden oder entlang der alten Gebäude aus der Kolonialzeit schlendern. An den Gebäuden sind steinernen Informationstafeln untergebracht, wer also an der Geschichte interessiert ist, kann sich hier informieren.

Der Yuyuan Garten ist umgeben von einem Einkaufszentrum, dessen Architektur an die Qing-Dynastie erinnern soll, und das mit vielen Andenkenläden und Essensständen die Touristen anlockt. Eine Zickzackbrücke, in deren Mitte sich das berühmte Teehaus befindet, führt zum Eingang des Yuyuan Gartens. Der Garten (Öffnungszeiten: 08:30 - 17:30 Uhr, Eintritt: 40 RMB) gehört zu Shanghais lohnenden Sehenswürdigkeiten. Er bietet die Möglichkeit einen ersten Einblick in die alte klassisch-chinesische Gartenkunst zu erhalten.

Historisches Hongkou

 

Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten im Jahr 1933 sahen sich die Juden in Deutschland immer weiter verschärfenden Repressalien ausgesetzt. Daher beantragten viele Asyl im benachbarten oder ferneren Ausland. Vielfach wurden Juden interniert, um ihnen dann ein Ultimatum zur Ausreise zu stellen. Viele Staaten konnten oder wollten jedoch keine Juden aufnehmen, sodass es sehr schwer war, das deutsche Reichsgebiet zu verlassen. Ab 1938 flohen etwa 20.000 Juden aus dem Deutschen Reich, aus Polen und anderen von den Nazis besetzten europäischen Ländern über verschiedene Routen nach Shanghai, da die Stadt neben den Komoren der einzige Zufluchtsort war, der jüdische Flüchtlinge aufnahm. Shanghai war zu dieser Zeit eine geteilte Stadt unter chinesischer, japanischer, britischer, französischer und US-amerikanischer Besatzung. Die große Zahl der Einwanderer traf die japanischen Behörden unvorbereitet. Daher trafen die Ankommenden auf desaströse Lebensbedingungen: 10 Menschen lebten in einem Raum, ständiges Hungerleiden, katastrophale hygienische Verhältnisse sowie kaum Gelegenheit, den eigenen Lebensunterhalt mit Arbeit zu bestreiten. Teilweise traf dies auch auf die einheimischen Chinesen zu.

Die schon länger in Shanghai beheimatete Gruppe von Juden, die sogenannten „Baghdadi“, ersuchten, diese Verhältnisse zu verbessern. Trotz Sprachbarrieren, schlimmer Armut und grassierenden Epidemien waren die Geflüchteten in der Lage, ein eigenes funktionierendes Gemeinwesen aufzubauen: Schulen wurden eingerichtet, Zeitungen verlegt und sogar Theaterspiele, Kabaretts und Sportwettkämpfe veranstaltet. Mit Fortschreiten des Zweiten Weltkriegs erhöhten die Nationalsozialisten den Druck auf Japan, ihnen die Juden in Shanghai zu übergeben oder selbst für deren Ermordung zu sorgen. Dem kamen die Japaner jedoch nicht nach. Am 15. November 1942 wurde beschlossen, die Juden zu ghettoisieren. Ab 1941 übernahm während des Zweiten Weltkrieges Japan vollständig die Kontrolle über Shanghai und deportierte die Juden in eine etwa 2,5 Quadratkilometer große Designated Area im Stadtteil Hongkou. Am 18. Februar 1943 erklärten die Japaner, dass bis zum 15. Mai alle Juden, die nach 1937 eingetroffen waren, fortan ihre Wohnungen und Geschäfte in den „ausgewiesenen Bezirk“ zu verlegen hatten. Das Ghetto war zwar nicht hermetisch abgeriegelt, aber zum Verlassen des Ghettos war ein Passierschein notwendig. Obwohl die Japaner vereinzelt das Arbeiten außerhalb des Ghettos erlaubten, verschlechterten sich die Lebensbedingungen weiter. 

 

Die Opel-Moishe-Synagoge  ist heute das Shanghai Jewish Refugees Museum. Rund um die Opel-Moishe-Synagoge lag das jüdische Viertel, auch als "klein Wien" bekannt. Vereinzelt sind noch jüdische Wohnhäuser an der Zhoushan Road (früher Ward Road) zu sehen.

Geschichtliches:

1842 erzwangen die Briten nach dem Opiumkrieg die Öffnung Shanghais für den Handel mit Europa. 1847 setzten sich auch die Franzosen hier fest und errichteten ein eigenes Viertel im Südwesten der Stadt, während die Briten sich am Bund etablierten. Später kamen noch US-Amerikaner und Japaner, so dass eine internationale Siedlung innerhalb der Stadt entstand. Shanghai boomte als Handelshafen, der auch einen berüchtigten Ruf in der Welt hatte.

Im Zweiten Weltkrieg besetzten die Japaner Shanghai. Nach dem Angriff auf Pearl Harbour wurden die Europäer interniert, unter ihnen auch 18.000 deutsche und österreichische Juden, die hierher vor der Verfolgung der Nazis in Europa geflohen waren. Nach dem Krieg übernahmen die Nationalchinesen die Kontrolle über Shanghai, bis 1949 die Kommunisten einmarschierten. Bis in die 1980er Jahre hinein folgte ein Niedergang, bis man sich entschied, Shanghai zum Vorreiter der Modernisierung Chinas zu machen. 1990 wurde die Sonderwirtschaftszone Pudong gegründet. Die Stadt profilierte sich als Standort für Bio-, IT- und Mikroelektronikfirmen und zahlreicher internationaler finanzieller Institutionen.