Wir haben uns vorgenommen, Autobahnen zu meiden und über die Dörfer zu fahren. Zum einen spart das die Mautgebühren (vor allem das nur für die Durchfahrt benötigte Pickerl in Österreich) und zum anderen sieht man mehr vom Land und kann an schönen Stellen einfach mal anhalten. Als erste Ziel haben wir Triest anvisiert. Als „Flachland-Indianer“ sind wir natürlich Berge nicht so gewöhnt und bei strahlendem Sonnenschein ertönte von einem von uns immer wieder mal „Oh, gucke mal da, wie schön!“, wenn wir schneebedeckte Gipfel und karge Felsen sahen. Aber Österreich war nicht unser Ziel, also nur ab und zu ein Foto gemacht und weiter. Da wir versuchen, Autobahnen zu meiden, dauerte die Fahrt über die Dörfer nach Triest auch wieder ca. 7 Stunden.
Triest ist eine Hafenstadt an der Adria und liegt in Norditalien unweit der slowenischen Grenze. Die Ursprünge Triests liegen in der vorchristlichen römischen Zeit; das Forum und Theater zeugen davon (das Amphitheater - mitten in der Stadt - wurde erst 1938 wiederentdeckt). Klassizistische Paläste, Basilika mit wunderschönen Mosaiken und Kaffeehäuser prägen das Stadtbild. Für die Kaffeefreunde unter uns: Der Illy-Kaffee kommt übrigens aus Triest. Wenn man von Triest aus an den äußersten Zipfel nach Muggia fährt, kommt man an der Fabrik vorbei. Die Landstraße nach Muggia führt erstmal durch das Industrie- und Hafengebiet von Triest. Muggia ist quasi ein Außenposten von Italien - das Fischerdorf ist zu Dreiviertel von Slovenien umschlossen, bis auf die Verbindung nach Triest. Das Fischerdorf mit seinen hübschen, verwinkelten Gassen und dem kleinen Hafen, in dem man Fischer beim Netzflicken zusehen kann, ist wirklich nett, vor allem, wenn man bei Sonnenschein direkt am Hafen einen Aperitivo trinkt (der kauzige Wirt meine es wirklich gut mit uns und hat ordentlich eingeschenkt - so wurde aus einem leicht-alkoholischen Getränk ein stark alkoholisches Getränk). Corona sei Dank, waren kaum andere Touristen da und so war das ein Ort zum Wohlfühlen.
Ein Highlight für uns Stadtmenschen waren die großen leuchtenden Quallen im Hafenbecken. Wir kennen ja nur die Quallen aus der Nord- und Ostsee, die man Strand findet. Diese hier hatten einen geschätzten Durchmesser von ca. 40cm, mit blauem Rand und fluoreszierenden Kopf und Tentakel und schwammen nur knapp unter der türkisfarbenen Wasseroberfläche. Auch ein Hund betrachtete die Tiere neugierig.
Merke: Touristen sitzen in den Restaurants an dem prominenten Plätzen (Speisekarte viersprachig), während die Einheimischen in den Trattorias essen.
Corona: Die Höflichkeit gebietet das Maskentragen; das wird nicht hinterfragt oder diskutiert, man setzt einfach seine Maske auf. Basta! Noch bevor man einen Laden, Geschäft, Supermarkt, Restaurant, Kirche, Museum, etc. (generell geschlossene Räume) betritt, heißt es Maske aufsetzen. In Restaurants und Museen muss man zusätzlich (generell) seinen Impfnachweis vorzeigen und dieser wird auch überall gescannt. Entweder geschieht das bereits schon beim Ticketkauf oder spätestens nachher bei der Einlasskontrolle. Also, alles in allem recht easy.
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