Die Komposition macht ein Foto erst besonders. Sie unterscheidet ein gutes von einem durchschnittlichen Foto. Am bekanntesten dürfte die Drittel-Regel sein: Teilt man Bilder horizontal und vertikal in Drittel, ergeben sich an den Teilungslinien sehr harmonisch wirkende Positionen für Linien und Akzente. Man braucht es dabei mit dem Drittel nicht zu genau nehmen.
Was sind Akzente? Akzente sind Bereiche mit hoher Informationsdichte, die deshalb zum Blickfang werden. Die stärksten Akzente („Hingucker“) sind Farbakzente, Schärfeakzente und Helligkeitsakzente. In dem man den Fokus auf bestimmte Bildbereiche legt, setzt man Akzente; zum Beispiel in der Porträtfotografie bildet man das Gesicht scharf und den Hintergrund unscharf ab (durch leichtes Tele und offene Blende). Der Blick wird dadurch nicht vom Objekt abgelenkt. Auch Bewegungsunschärfen und verschleiernde Medien (z.B. beschlagene Scheibe) können zur Akzentuierung genutzt werden. Helligkeit Akzente bestehen aus hellen Stellen in dunklen Bereichen und umgekehrt. Helligkeit lenkt den Blick, deshalb sollten für das Bild unwichtige Stellen im Bild nicht heller sein als die wichtigen Bereiche. Falls dem so ist, den (Kamera-) Standort wechseln.
Buchstaben, Wörter, Zahlen, Zeichen und Symbole haben für uns ein sehr hohen Informationsgehalt und sind deshalb immer Akzente. Steht im Hintergrund ein Schild, wird unser Blick darauf gelenkt, auch wenn es für die Komposition unwichtig ist - wir versuchen immer es zu lesen. Wenn also diese Akzente für das Bild unwichtig sind, sollte man sie vermeiden. Man kann aber diese Akzente aber auch gezielt für die Bildgestaltung nutzen, um den Blick zu führen. Unser Blick wird zum Beispiel einem Pfeil immer folgen.
Spiralen, S-Kurven, Diagonalen, Fluchtpunkte und Stellen, auf die Linien zulaufen, lenken unseren Blick, was sie zu „Perspektivakzenten“ macht.
Muster und Wiederholungen können zur Bildgestaltung genutzt werden, wir empfinden sie als sehr angenehm und harmonisch - leider sehen wir uns daran auch sehr schnell satt (also sollte man sie gezielt einsetzen und nicht zu häufig verwenden.
Symmetrie empfinden als extrem harmonisch, jedoch auch schnell langweilig. Den Symmetriegedanken kann man z.B. bei Spiegelungen sehr gut umsetzen.
Interessante Fotos entstehen, wenn man die Perspektive ändert, z.B. bodennahe Aufnahmen (Froschperspektive) oder das andere Extrem, die Vogelperspektive (reicht oft schon, die Kamera nur über den Kopf zu halten). Für diese Perspektiven erleichtert einem das Klappdisplay der Kamera das Fotografieren.
Ebenen (Vordergrund, Mittelgrund und Hintergrund) werden gerne verwandt, um Tiefe zu erzeugen. Man kennt die Landschaftsfotos hintereinander liegende Hügelketten und Berge. In der Architekturfotografie können z.B. verschiedene Flächen eines Gebäudes unterschiedliche Ebenen bilden.
Negativer Raum, Flächen und Farben sind Kompositionsmittel. Dabei geht es in der Regel darum, mit eher wenigen Bildelementen zu komponieren (Reduzierung auf das Wesentliche). Wo die Elemente platziert sind entscheidet darüber, ob wir das Bild als harmonisch empfinden oder nicht.
Kontraste sind ein wesentliches Element der Bildgestaltung, z.B. der Kontrast zwischen Objekt und Hintergrund. Oftmals können es Hell-Dunkel-Kontraste, oder auch Farbkontraste sein.