Langezeit habe ich auf das Blitzlicht verzichtet. Es sah immer so unnatürlich aus, so dass ich eher die ISO hochgedreht habe las ein Blitzgerät zu benutzen. Im Internet bin ich auf Stephan Wiesner (kein Affiliate Link) gestoßen und habe mir dessen Zeitschrift „ZIELFOTO Fotografieren mit Blitz lernen“ (kein Affiliate Link) gekauft. Wie viele von Euch dachte auch ich zuerst, „oh Gott, da brauche ich ja ein Fotostudio mit diversen Lichtformern und Studioblitzen!“ Um es gleich vorneweg zu nehmen, 1 bis 2 externe Aufsteckblitze und Blitzauslöser genügen fürs erste, um den Einsatz und die Wirkung vom Blitzlicht zu lernen. Das wichtigste ist, Licht und dessen Wirkung lesen zu lernen und gezielt anzuwenden. Auf dem Markt gibt es etliche Bücher darüber, aber mir hat das selber Ausprobieren am meisten geholfen. Dadurch, dass ich es selber ausprobiert habe, habe ich die Theorie in den Büchern besser verstanden. Mangels Model habe ich mir für 12,-€ einen Styroporkopf gekauft und mir mit verschiedenen Licht-Setups (Licht von vorne, von links und rechts, von oben und unten) die Wirkung von Licht und Schatten angesehen. Um die Blitzgeräte positionieren zu können, benutzt Ihr am besten Lampenstative. Als Fernauslöser für die Kamera hatte ich anfangs das Smartphone genutzt. Später habe ich mir für Nachtaufnahmen den Fernauslöser von Rollei gekauft (über das Smartphone musste ich im Bulb-Modus immer die Belichtungszeit schätzen, da diese nicht angezeigt wird). Das Smartphone eignet sich als Fernauslöser hervorragend bei Selbstportraits, da das Bild von der Kamera übertragen wird (so entstand z.B. das Foto oben)
Ein Blitzgerät erzeugt erstmal nur ein hartes Licht (welches Anfänger oft verfluchen).
Unschöne Begleiterscheinungen beim Blitzen:
Dadurch, dass bei einem eingebauten oder aufgesteckten Blitzgerät die Lichtquelle unmittelbar am Objektiv sitzt, leuchtet der Blitz (fast) alles gleichmäßig aus, was durch die Kamera „gesehen“ werden kann. In der Natur kommt ein solches Licht nicht vor; natürliche Leuchtquellen sitzen nie direkt neben unsere Augen, somit ist es für uns unlogisch, dass das Licht direkt aus der Blickrichtung kommt. Hinzu kommt, dass das Licht mit der Entfernung in seiner Stärke sehr schnell abnimmt: Der Vordergrund wird viel heller beleuchtet als der Hintergrund.
Ein „nacktes“ Blitzgerät ist eine sogenannte „punktuelle Lichtquelle“. Die Leuchtfläche ist in Relation zur Motivgröße sehr klein, es entstehen harte Schatten. Die Sonne ist z.B. auch eine „punktuelle Lichtquelle“. Sie hat für uns auf der Erde eine sehr kleine Leuchtfläche, da sie sehr weit von uns entfernt ist. Schiebt sich jedoch eine Wolke davor, vergrößert sich die Leuchtfläche und Schatten werden sanfter oder verschwinden bei einer geschlossenen Wolkendecke sogar ganz.
Mit dem Blitzlicht würden wir gerne ein möglichst natürliches Licht zu erzeugen. Am besten es fällt auf den Fotos gar nicht auf, dass man ein Blitzgerät verwendet hat!
Schatten / Schattierungen können also am besten abgebildet werden, wenn das Licht aus einer (leicht) schrägen Richtung auf das Motiv einfällt. Das Sonnenlicht kommt immer von oben und meist auch etwas von der Seite. Also müsste man das Blitzlicht auch so positionieren. Genau darum nutzt man in Fotostudios auch große Lampenstative, an welchen die Blitzlampen befestigt sind, die von schräg oben auf das Motiv gerichtet sind. Das ganze nennt man dann auch entfesselt blitzen.
Wie kann man den typischen Blitzlook vermeiden? Dazu gibt es mehrere Möglichkeiten: