Xi'an

Xi’an ist die Hauptstadt der chinesischen Provinz Shaanxi und eine der 15 Unterprovinzstädte Chinas. Xi’an besitzt eine nahezu vollständig erhaltene Stadtmauer und war der Ausgangspunkt der Seidenstraße. Die Stadt ist Sitz der Universität Nordwestchinas und Ausgangspunkt für Besichtigungen der Terrakotta-Armee. Xi’an wurde mit den archäologischen Ausgrabungenim Jahr 1974 weltbekannt, als über 8000 lebensgroße Terrakotta-Soldaten in Gefechtsaufstellung entdeckt wurden.

Der Trommelturm und der Glockenturm – Zwei berühmte historische Gebäude im Herzen von Xi'an, von denen man einen großartigen Blick auf die Stadt hat.

Das muslimische Viertel – In diesem Viertel steht die älteste Moschee in China, die Große Moschee von Xi'an, die neben einem Basar mit Essensständen, Souvenirläden, Bekleidungsgeschäften und Geschäften mit lokaler Handwerkskunst liegt.

Die Große Moschee von Xi'an befindet sich nahe dem Trommelturm in der Huajue-Gasse (Huajue xiang) von Xi’an. Sie ist eine der ältesten und berühmtesten Moscheen des Landes.

Sie wurde in der Tang-Dynastie (in der Zeit des Herrschers Xuanzong, 685–762) am östlichen Ende der Seidenstraße erbaut und wurde in späteren Zeiten renoviert (insbesondere während der Herrschaft des Kaisers Hongwuder Ming-Dynastie). Sie ist ein Anziehungspunkt für Touristen und wird noch heute von chinesischen Muslimen (hauptsächlich von Hui-Chinesen) als Gebetsort genutzt. Anders als die meisten Moscheen im Nahen Osten oder anderen arabischen Ländern ist die Moschee von Xi'an in ihrem Bau- und Architekturstil vollkommen chinesisch geprägt. Ausnahmen bilden lediglich einige arabische Beschriftungen und Dekorationen, denn die Moschee hat weder Kuppeln noch Minarette.

Die Daxue-Xixiang-Moschee ist eine von den Hui-Chinesenerbaute Moschee aus der Zeit derMing-Dynastie. Im Viertel der Hui-Chinesengibt es zwei berühmte Moscheen: die Daxue-Xixiang-Moschee und die Huajuexiang-Moschee. Weil die letztere östlich der ersten steht, wird sie Dongdasi东大寺("Östlicher Großer Tempel") genannt, die westlich davon gelegene Daxue-Xigang-Moschee dagegen Xidasi西大寺("Westlicher Großer Tempel").

Die ältesten Zeugnisse der chinesischenarabischen SchriftXiao’erjingliefert eine Stele, die mit Koranversenund den Namen derjenigen, die sie beschrieben haben, versehen ist. Die Stele wird auf das Jahr 740 des islamischen Kalenders(zwischen dem 9. Juli1339 und dem 26. Juni1340 datiert).

Die Stadtmauer von Xi’an (chinesisch 西安城墙, Pinyin Xī’ān chéngqiáng) ist die größte und heute vollständigste Stadtmauer in der Volksrepublik China. Dank umfangreicher Renovierungsmaßnahmen seit den 1980er Jahren ist die Stadtmauer heute auf der gesamten Länge begehbar und bildet einen rechteckigen Ring um die Altstadt Xi’ans (früher Chang’an).

Die Mauer umschließt eine Fläche von ca. 12 km². Die Mauern im Norden und Süden sind ca. 3,5 Kilometer lang, das östliche und westliche Teilstück etwa 2,5 Kilometer. Die Mauern sind vom Aufbau her ein ummauerter Erdwall, 12 Meter hoch, am Boden 15 bis 18 Meter, an der Krone 12 bis 14 Meter breit.

TERRAKOTTA ARMEE

 

Das Mausoleum Qín Shǐhuángdìs ist eine frühchinesische Grabanlage, errichtet für den ersten chinesischen Kaiser Qín Shǐhuángdì. Mit dem Bau wurde im Jahr 221 v. Chr. begonnen, und der Kaiser wurde im Jahre 210 v. Chr. darin beigesetzt. Es ist einer der weltweit größten Grabbauten und vor allem bekannt für seine großen Soldatenfiguren, die sogenannte „Terrakotta-Armee“.

Der Bau der Anlage begann unmittelbar nach der Krönung von Qín Shǐhuángdì zum Kaiser. Wissenschaftler und Archäologen mutmaßen, dass mehr als 700.000 Arbeiter aus allen Teilen Chinas an der Errichtung beteiligt waren.

Die Menschen des chinesischen Altertums glaubten daran, dass sie Seelen besitzen. Ihrer Vorstellung zufolge verließ die Seele nach dem Tod den menschlichen Körper in eine andere Welt und existierte dort weiter. Das Grab bot eine Wohnstätte für die Seele. Qin Shihuangdi strebte wohl danach, alles, was er zu Lebzeiten besaß, auch nach seinem Tode um sich zu haben. Deshalb ließ er sich vermutlich eine mit vielen Grabbeigaben gefüllte Totenstadt als sein unterirdisches Reich bauen.

Die genaue Lage des Kaisergrabes war seit langem bekannt. Die Entdeckung der „Terrakotta-Armee“ geschah jedoch rein zufällig 1974, als Bauern aus dem Dorf Xiyang versuchten, einen Brunnen zu graben. Am 29. März stießen sie auf eine harte, verbrannte Erdschicht. In einer Tiefe von vier Metern kamen Tonstücke zutage, darunter folgten ein mit Ziegelsteinen ausgelegter Boden, ein bronzener Armbrustmechanismus und bronzene Pfeilspitzen. 

Bis heute ist etwa ein Viertel der gesamten Anlage komplett freigelegt worden. Der Grabhügel selbst ist archäologisch unangetastet. 

Die Herstellung der Terrakotta-Krieger begann vermutlich erst, nachdem Qin Shihuangdi den Kaiserthron bestiegen hatte. Die tönerne Streitmacht besteht – im Vergleich zu Männern zur Zeit der Qin-Dynastie – aus überdurchschnittlich großen Soldatenfiguren (Fuß-, Reit- und Wagenlenkersoldaten, Offizieren und Generälen), deren Pferden und Kriegswagen. Die einfachen Soldatenfiguren sind mindestens 1,85 m und die der Generale bis zu 2 m groß. Es handelt sich um die realistische Darstellung von so etwas wie einer vollständigen Garnison der damaligen Zeit. Die Gesamtanordnung in Militärformation und die verschiedenen Truppengattungen lassen sich historisch einordnen. Die verschiedenen Ränge sind an unterschiedlichen Kleidungs- und Rüstungsteilen erkennbar. Die Bemalung der dargestellten Materialien war sehr wirklichkeitsgetreu. Etwa an den Schultern von Figuren wirkt es, als würden die Muster der aufgemalten Kleidungsstücke sich etwas verziehen – fast so wie in der Realität. Alle Figuren wurden individuell gestaltet, sodass keine zwei in Haltung, Gesichtszügen oder Ausstattungsdetails identisch sind. Auch Nasen, Ohren, Haare, Bärte sowie der Bauchumfang unterscheiden sich erheblich. 

Die Kleine Wildganspagode in der chinesischen Stadt Xi’an wurde von der Kaiserin Wu Zetian in Erinnerung an ihren verstorbenen kaiserlichen Gemahl im Jahr 684 zusammen mit einer Tempelanlage in Auftrag gegeben.

Die Bauarbeiten zu diesem „Tempel des Aufbewahrten Glücks“ begannen 100 Tage nach dem Tod des Kaisers Gaozong. Die Kleine Wildganspagode entstand in den Jahren 707 bis 709. Ursprünglich hatte sie insgesamt 15 Stockwerke, büßte jedoch durch mehrere Erdbeben ihre beiden oberen Geschosse ein. Mit den verbliebenen 13 Stockwerken erreicht sie heute eine Höhe von etwa 43 Metern.