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Treviso - sehenswertes Aquileia

Wenn man von Triest nach Treviso fährt, sollte man unbedingt einen Zwischenstopp in Aquileia einplanen. Wie immer haben wir uns mit der Zeit etwas verplant, weil wir fast jeden Stein fotografieren. Aber der Dom mit den frühchristlichen Mosaiken ist ein echter Hammer. Ein Bodenmosaik über und über mit wunderschöne Szenen, Figuren und Tiermotiven: z.B. Jonas und ein ganzes Meer voller Getier. Einfach nur überwältigend! Und im Lonely Planet ist es nur als Randnotiz vermerkt. Neben dem Dom gibt es noch viele Ausgrabungsstätten zu besichtigen, wie Fundamente alter Häuser und Straßen aus der römischen Zeit, das antiken Forum oder die weitläufigen Ruinen des antike Hafen (Porto Fluviale). Alle kostenlos zu besichtigen.

 

Es wird gesagt, wer das authentische Leben Venetien’s abseits der Touristenmassen kennenlernen möchte, sei in Treviso goldrichtig. Vielleicht liegt es daran, dass wir Venedig abseits der Touristenströme gesehen haben oder man Venetien und Venedig nicht gleichsetzen darf. Treviso hat nette kopfsteingepflasterte Straßen, viele alte Häuser mit Fresken (oft im Deckenbereich der Arkaden), eine nette Fußgängerzone mit vielen kleinen Geschäften, viele mit Freskomalerei geschmückte Kirchen, eine mittelalterliche Stadtmauer und ein paar nette Kanäle, die einen vielleicht entfernt an Venedig erinnern könnten, wenn man Venedig noch nie gesehen hat.

Uns hat es am meisten Spaß gemacht, die Leute zu beobachten: Die Jugend trifft sich am frühen Abend am Dom. In Horden von 6 bis 8 Personen laufen die Jungs- und Mädelsgruppen dorthin. Die Mädels sind aufgebrezelt bis zum geht-nicht-mehr und trotz der noch anhaltenden Kühle im kurzen Mini (man hört förmlich die deutsche Mutter, die Sagt: „Kind so kannst Du nicht rausgehen!“). Die Jungs fallen vor allem durch ihren Einheitshaarchnitt auf: Seitlich und hinten sehr kurz, über der Stirn die große Tolle (glücklich ist, wer kräftiges Haar und Locken hat).

Insgesamt laufen die Italiener sehr elegant rum. Sneakers und Turnschuhe sieht man nur bei Jugendlichen und Touristen, der italienische Mann von Welt trägt Kurzmantel, Chinos, Lederschuhe und eine coole Sonnenbrille. Mit meinem Sakko hebe ich mich zwar von den Touristen ab, aber mit meinen Boots und Jeans kann ich nicht punkten. Ich glaube, ich muss/sollte mein Outfit überdenken und mal shoppen gehen. In Berlin bin ich dann damit allerdings wieder overdressed …

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