Wer sich entschieden hat, mit einer Spiegelreflexkamera (DSLR) oder einer spiegellosen Systemkamera zu reisen, steht zwangsläufig vor der Frage, welches Objektiv ist für das Reisen am Besten geeignet.
Wenn man sich für eine Kamera mit wechselbaren Objektiven entschieden hat und nicht ganz so viel schleppen will, sollte zu einem guten Reisezoom greifen. Natürlich ist ein Zoom-Objektiv immer ein Kompromiss, aber mit einem Reisezoom (z.B. 24-200 mm) als „immer-drauf-Objektiv“ ist man für nahezu alle Gelegenheiten gerüstet. Allerdings sind die meisten Zoom-Objektive nicht sehr lichtstark, so dass man vielleicht noch eine lichtstarke Festbrennweite mitnehmen sollte (z.B. 50 mm oder 75 mm für Porträts und lichtschwache Situationen).
Auf meinen letzten Reisen hatte ich das Sony 24-70 mm f/2.8 dabei und das Objektiv alleine wiegt schon 670g. Das Tampon Reisezoom 28-200 mm f/2.8-5.6 wiegt 574g; also ungefähr gleiches Gewicht, aber deutlich mehr Brennweite (Tele). Das 70-200mm f/2.8, das ich mir jetzt gekauft habe wiegt ca. 1 Kg. Ob ich mit den beiden Objektiven bessere Fotos mache, glaube ich nicht, denn letztendlich macht der Fotograf die Fotos und nicht die Ausrüstung. Vielleicht sind die Qualitätsunterschiede im Foto etwas besser, aber um den Unterschied zu erkennen, muss man schon stark hineinzoomen. Betrachtet man die Fotos nur auf dem Monitor oder in Fotobüchern wird man die Unterschiede nicht wahrnehmen. In sofern ist es viel wichtiger, in seine Fähigkeiten und Kenntnisse zu investieren.
Ich habe mich jetzt dazu entschlossen, mit den zwei lichtstarken, schweren, teueren Zoom-Objektiven zu reisen und bin gespannt, wie häufig ich das 70-200 mm Zoom nutzen werde. Hier zuhause in Deutschland habe ich es bisher recht häufig auf Veranstaltungen und für Porträts eingesetzt. Ich bin begeistert von dem Objektiv, aber man merkt am Ende des Tages das Gewicht.
Sonstiges Equipment, dass ich auf Reisen dabei habe:
- ganz wichtig extra Akkus; nicht immer kommt man zum Aufladen der Akkus und im entscheidenen Moment ist der Akku immer leer. Auf Reisen habe ich immer 3 Akkus mit.
- dasselbe gilt für Speicherkarten, lieber eine zu viel als eine zu wenig. Ich nutze die SanDisk Extreme Pro und werde auf der nächsten Reise die Angelbird ausprobieren.
- ebenso wichtig ist ein Reinigungsset (Blasebalg, Pinsel und ggf. Sensorreinigungsset)
- Filter: zirkularer Polfilter und Neutralgraufilter (ND 64 und ND1000)
- Stativ mit Stativkopf (reist meistens im Gepäck mit)
- Blitzlicht
- und für die Datensicherung Notebook und externe SSD
- gehört zwar nicht zum Fotoequipment, aber dennoch sehr wichtig: Stromadapter und Mehrfachstecker. Akkus, Handy und Notebook wollen Strom und Steckdosen sind in den Unterkünften of sehr rar.
Beim Flug kommt alles in den Fotorucksack (der gehört ins Handgepäck!); nur das Stativ reist im Koffer mit. Wer viel reist, weiß, dass der aufgegebene Koffer manchmal andere, eigene Wege geht … mein Koffer hat schon mehr Länder gesehen als ich ... Am Zielort schleppe ich nicht alles mit mir rum, sondern nehme, abhängig von dem was ich fotografieren will, nur das nötigste mit. Der Rest bleibt in meiner Reisetasche, die ich abschließe und in der Unterkunft lasse (Ich empfehle, eine Versicherung für das Equipment abzuschließen! Die ist zwar nicht ganz billig, aber das ganze Equipment hat ja auch einiges gekosten. Es reist sich einfach entspannter, denn wenn tatsächlich mal etwas gestohlen wird oder zu Bruch geht, ist es zwar ärgerlich aber es wird ersetzt. Letztendlich muss aber jeder für sich abwägen, ob eine Versicherung sinnvoll ist oder nicht.).
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