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Packliste (nicht nur für Indien)

Wenig Gewicht und doch gut angezogen. Seit Tagen beschäftige ich mich mit der Frage, was ich alles für unsere Indien-Reise einpacken soll und wie ich die Sachen transportiere - Koffer? Trolly? Reisetasche? Rucksack? Bisher bin ich immer mit meinem gelben „The North Face Base Camp Duffel“ gereist. Ich liebe dieses Teil, denn durch das Gelb sieht man ihn gleich auf dem Gepäckband, hat ihn auch sonst immer irgendwie im Blickfeld und kann ihn auf kurzen Strecken auch gut als Rucksack tragen (lange Wanderungen damit würde ich nicht empfehlen). 

Jetzt ist meine Fotoausrüstung gewachsen und ich werde auch mein Notebook und zwei externe Festplatten zwecks Datensicherung mitnehmen, so dass ich mir einen Fotorucksack angeschafft habe. 10 Kg in einer Tasche über der Schulter hängend ist auf Dauer nicht gesund. Damit stehe ich aber vor einem Problem: ich habe nur einen Rücken, aber zwei Rucksäcke. Ich werden meinen geliebten, gelben Duffel wohl in der Hand tragen müssen …

 

Wir starten bei winterlichen Temperaturen und treffen im Reiseland auf für uns sommerliche Verhältnisse; somit ist sogenannter Zwiebellook angesagt - mehrere Kleidungsschichten übereinander. Die einzelnen Schichten sollten aus Kleidungsstücken bestehen, die man dann im Ankunftsland jeweils als einzelne Schicht trägt, man will ja schließlich Gewicht sparen (ich trage meist T-Shirt, langärmliges Shit, Hemd, Fleecejacke und Steppweste übereinander - ist für die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Flughafen ausreichend, es sei denn es ist mal wirklich extrem kalt). Wenn man 4  bis 5 Schichten übereinander anzieht, sollte man daran denken, Platz im Koffer oder der Tasche zu lassen, da man nach der Ankunft nur noch mit einer dünnen Schicht Klamotten rumlaufen wird. Auf dem Rückflug sollte man dann natürlich wieder darauf achten, nicht alles im Koffer zu verstauen - auch da ist dann wieder Zwiebellook angesagt, da zuhause meist noch winterliche Temperaturen vorherrschen. Ich hatte auf einer Reise mal gedacht, es ist warm im Flugzeug und meine Jacke brauche ich ja erst nach der Landung in Deutschland, d.h. da kann ich sie ja am Flughafen wieder auspacken. Bis auf T-Shirt und Hemd war also alles im Koffer verstaut. Nach der Landung warteten wir vergeblich auf unser Gepäck. Es war nicht mitgekommen. Wir mussten also in den dünnen Klamotten bei Minusgraden raus aus dem Flughafengebäude, einmal um den halben Flughafen zu der Gepäckermittlungsstelle laufen, um da den Verlust anzuzeigen und anschließend denselben Weg wieder zurück, zum Taxistand, um ein Taxis zu ordern, das uns nach Hause bringt. Ich habe selten so gefroren!

 

Aber zurück zum Gepäck, was packe ich ein? Wir gehören nicht zu den Leuten, die die ganze Zeit nur in Cargohosen und Funktionsshirt rumrennen, auch wenn es praktisch sein mag. Ich verstehe auch nicht, warum wir Europäer im Urlaub immer in kurzen ausgefransten, zu Bermudas abgeschnittene Jeans und den ausgewaschensten, schlabbrigsten T-Shirts rumlaufen müssen und dann auch noch so in einen Tempel gehen - wer von denen käme auf die Idee so bei uns in den Kölner Dom zu gehen? Kleidung ist auch eine Form des Respekts gegenüber dem Gastland und man darf nicht vergessen, dass man auch sein eigenes Land repräsentiert! Natürlich laufen auch wir nicht in Anzug und Krawatte rum, aber wir haben meistens eine schwarze Jeans/ im Koffer und ein halbwegs gebügeltes (weißes) Hemd  - so kann man auch mal in ein besseres Restaurant gehen. Ansonsten laufen wir meistens in langer Hose und langarmigen Hemd rum. So ist man für die meisten Situationen halbwegs gewappnet. Um nur mal ein Beispiel zu nennen: Als wir in Bangkok waren, hatten wir zum Glück  schwarze Jeans und schwarzes bzw. weißes T-Shirts dabei; Bhumibol, der König von Thailand, war damals gerade gestorben und das ganze Land nahm Abschied. Überall sah man die Leute nur in schwarz und weiß rumlaufen - bis auf die Touristen in ihrem Schlabberlook - uns wurde es hoch angerechnet, dass wir uns dem Anlass entsprechend gekleidet hatten. Es war purer Zufall, dass wir schwarze und weiße Sachen dabei hatten, aber grundsätzlich versuchen wir immer uns ordentlich und eher dezent zu kleiden.

 

Hier meiner Packliste:

1x dünne lange Hose, schwarz

1x Jeans

1x Steppweste (für Hin- und Rückflug und falls es mal richtig kalt wird; lässt sich schön klein zusammenrollen und verstauen)

1x Fleecejacke (Merinowolle, schwarz)

1x schwarze Mokassins (passen zu Jeans und schwarzen Hosen; außerdem mag ich keine Sneakers, weil bei uns jeder in den Dingern rumläuft. Hinzu kommt, dass man sich in Asien oft die Schuhe ausziehen muss (z.B. Tempelanlagen), weshalb Mokassins einfach praktisch sind) 

1x Flip-Flops

3x Hemd (1x weiß für besondere Anlässe; wiegt nicht viel und kam bisher auch meistens auch zum Einsatz)

3x T-Shirt (unifarben, nicht ausgewaschen)

1x langärmliges Shirt (für Hin- und Rückflug und falls es mal richtig kalt wird)

7x Unterhose (wer schon einmal richtig heftigen Durchfall hatte, ist froh über jede Ersatzunterhose)

4x Socken (1x Stützstrümpfe (Flug) / 3x schwarz)

1x Cap (gut als Sonnen- und Regenschutz)

1x Tuch (Schal)

1x Pyjama

1x Badehose

1x Moskitonetz

1x Seidenschlafsack/Sarong

1x Kulturbeutel

1x Reiseapotheke für den Notfall (s.u.)

1x Regenschirm und/oder -jacke 

1x Jutetüte (für den Einkauf auf dem Markt oder im Supermarkt)

1x Taschenlampe 

Mehrfachstecker und Reiseadapter

Klebeband

kleine Plastiktüten

Schweizer Taschenmesser

Taschentücher (es gibt nicht überall Toilettenpapier)

und dann wie gesagt, das Stativ

 

Tipp: Wenn man ständig aus dem Koffer lebt, helfen Packtaschen Ordnung und Übersicht zu behalten.  Ich bin begeistert davon und kann sie nur empfehlen. Das Chaos hat endlich ein Ende.

 

Wie sieht unsere Reiseapotheke aus?

  • Fieberthermometer
  • Pflaster (für Blasen, aber auch für größere Verletzungen)
  • Pinzette
  • Schere
  • für Brillenträger: Ersatzbrille– Schleimlösende Mittel
  • Halspastillen
  • Hustenlöser
  • Medikament gegen Schnupfen, z. B. Nasentropfen
  • Augentropfen gegen trockene Augen (z. B. durch Klimaanlagen, trockene Luft, Staub etc.)
  • Mullbinden und sterile Kompressen
  • Tape
  • Wundsalbe
  • Desinfektionsspray oder -flüssigkeit
  • Sonnencreme
  • Mückenschutz (gut ist z. B. der Wirkstoff DEET)
  • Medikamente gegen Durchfall (z. B. Imodium akut)
  • Schmerzmittel (z. B. Ibuprofen und Paracetamol oder Acetylsalicylsäure)
  • Schmerzgel bei Prellungen etc., z. B. Voltaren
  • Breitbandantibiotika

Wie man sieht, kommt da schon einiges zusammen.  Aber krank mit Fieber in einem fremden Land, dessen Sprache man nicht beherrscht, nach einer Apotheke zu fragen und vielleicht auch noch ein bestimmtes Medikament haben zu wollen, übersteigt sehr schnell die Kräfte. Es kann sein, dass man erstmal durch die halbe Stadt irrt und dann auch nicht das Medikament bekommt, das man haben will, da es das entweder nicht gibt oder nicht unter dem gleichen Namen wie bei uns zu bekannt ist.

 

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