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13.02.2023 In den Gassen des Chawri Bazar

Frühstück fiel heute wieder aus. Wir kommen immer noch schwer aus dem Bett. Auf dem Programm steht heute die Jama Masjid Moschee, Indiens größte und eindrucksvollste Moschee - so steht es zumindest im Reiseführer. Um nicht genau zur Mittagszeit die Moschee zu besichtigen, sind wir vorher durch die Gassen um die Chawri Bazar Road. Sehr spannende und interessante Gassen, in denen man viele Kontakte knüpfen kann. Von einer „Großküche“, in der das Dahl für den Straßenverkauf zubereitet wurde, bis zum Naan-Bäcker und Holzkisten-Schreiner sieht an alle möglichen Handwerker bei der Arbeit. Die Idee mit dem Smartphone-Drucker war hervorragend. Ein Schüler war begeistert von seinem Porträt und auch der eine oder andere Handwerker hat sich riesig über ein Foto gefreut. In einer Gasse hatten wir den imposanten Eingang eines alten Hauses betrachtet. Der Besitzer hatte uns gesehen und gleich hereingebeten. Vater von 3 Kindern (2 Jungen und ein Mädchen) und Großvater eines Jungen und eines Mädchens. Das Haus ist über 150 Jahre alt und wurde von seinem Großvater gebaut. Die Zimmeraufteilung und der Empfangssaal waren noch mehr oder weniger original. Trotz des Beiseins eines fremden Mannes zeigten sich die Tochter und die Frau uns unverschleiert und boten uns auch gleich einen Tee an. Wir hatten zunächst abgelehnt, aber als ich dann ein Foto von der kleinen Enkelin und das dann auch noch ausdruckte, kamen wir um den Tee nicht mehr herum. Der eine Sohn war mongoloid, was mich aber nicht daran hinderte, mit ihm Kontakt aufzunehmen und ihn auch zu fotografieren. Er war total begeistert. Ich glaube, dadurch dass wir ihn ohne scheu so angenommen haben, wie er war, hat noch mal die Türen geöffnet. Wenn wir in Indien irgendwelche Probleme hätten, sollten wir den Hausherren oder seinen älteren Sohn sofort anrufen und sie würden uns helfen.

Auch wenn das Ausdrucken mit dem Smartphone-Drucker eine Weile dauert, kann ich es nur jedem empfehlen! Man verbreitet viel Freude damit! Mühsam ist nur, dass man erstmal die Verbindung mit dem Smartphone herstellen und das Foto hochladen muss, bevor man es vom Smartphone aus an den Drucker schicken kann. Der Ausdruck selber dauert dann auch noch mal ein paar Minuten.

Nachdem wir uns freundlich verabschiedet hatten sind wir weiter durch die vollen und quirligen Gassen Richtung Jama Masjid Moschee gezogen. Die Moschee ist schon eindrucksvoll, jedoch sind wir durch Usbekistan deutlich prachtvollere Moscheen gewöhnt. Man kann auch auf ein Minarett, jedoch dürfen Frauen nur in Begleitung von ihren Männern rauf; die Treppen sind so eng, dass man bei einer Begegnung zwangsweise auf Tuchfühlung geht muss. Die kleine Plattform ist allerdings so überfüllt, dass man nicht über die Dächer von Delhi gucken, geschweige denn ein Foto machen kann, sondern aufgrund des Geschiebe und Gedränges lieber gleich wieder den Rückweg antritt. Von dem her leider etwas enttäuschend. Trotzdem ist die Moschee einen Ausflug wert.

 

Das Metro-Fahren verlief übrigens diesmal wider Erwartens problemlos.

Recyclinghof auf Indisch
Recyclinghof auf Indisch

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