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20.02.2023 Wir verlassen den heiligen Ort Haridwar

Devotionalien-Fischer am Ganges
Devotionalien-Fischer am Ganges

Da unser Zimmer direkt neben einem privaten Ghat am Ganges liegt, tönten so gegen 7:00 Uhr Gebete und Gesänge zu uns ins Zimmer herein. Bevor man in den Ganges steigt, werden  heilige Verse rezitiert. Man taucht nicht eben nur mal so aus Spass in den Ganges, sondern das Bade und 3-malige Untertauchen folgt einer festgelegten Zeremonie. Jeder für sich, die Verse laut oder leise rezitierend. Während man bei der Jugendlichen das Gefühl hatte, dass sie nur Party und Selfies machen wollen, spürt man bei den älteren ihren tiefen Glauben und dass ihnen der Ganges wirklich heilig ist.

 

Für uns heißt es heute Abschied nehmen von diesem heiligen Ort, der eine Reise wert war. Erstaunt stellen wir fest, dass wir schon gute 10 Tage in Indien sind. Die Eindrücke sind so intensiv und vielfältig, so dass einem das Zeitgefühl schon mal abhanden kommen kann. Wir sind gespannt, was uns auf unserer weiteren Reise noch so alles erwartet. Trotz aller Euphorie darf man die Armut, die einen in Indien erwartet, nicht außer acht lassen. Wenn kleine Kinder mit verrotzter Nase, kaum älter als 3 oder 4 Jahre, bettelnd durch die Gassen laufen, zerreißt es einem das Herz. Auch das ist Indien, auch das ist Haridwar.

 

Der Flug von Haridwar über Delhi nach Amritsar verlief reibungslos. Wir hatten mit einem mehr oder weniger großen Chaos gerechnet und deshalb etwas mehr Zeit eingeplant. Bei der Gepäckaufgabe mussten wir 5500 Rupien Nachzahlen, da unser Gepäck schwerer war als die erlaubten 15kg/Person (Fluggesellschaft IndiGo). Unser Gepäck wurde zusammen gewogen und wir hatten in Summe 10 kg Übergewicht. Das einzige Problem war die Bezahlung: Man hätte mit Kreditkarte bezahlen können, jedoch funktionierte das System nicht. Hinter uns bildete sich schon eine ellenlange Schlange. Also haben wir unser restliches Bargels zusammengekratzt und Bar bezahlt. 

 

Kreditkarte ist ein generelles Thema: Auf längeren Reisen möchte man ja nicht so viel Bargeld mit sich rumschleppen, in sofern haben wir auf unsere Kreditkarten gesetzt. Bei der Online-Buchung der Flüge akzeptierte IndiGo unsere Kreditkarten (wir haben mehrere) nicht. Also haben wir über ein Reisebüro buchen müssen; dort wurde unsere Kreditkarte akzeptiert. An einigen ATM (Geldautomaten) wurden unsere Kreditkarten übrigens auch nicht akzeptiert. Außerdem kann man an den Geldautomaten nur maximal 10.000 Rupien ziehen (je nach Kreditkarte natürlich jedesmal gegen Gebühr). In Indien ist Reisen nur mit Kreditkarte nicht ganz so einfach.

 

Nach dem wir das Übergewicht unseres Gepäcks geregelt hatten, ging es zur Sicherheitskontrolle. Hier durfte ich meinen Gesamten Kamerarucksack auspacken und auf dem Tisch präsentieren … In Delhi mussten wir das Terminal wechseln; der Bustransfer zwischen den Terminals 1 und Terminal 2 verläßt das Flughafengelände, so dass wir auch in Delhi wieder durch die Sicherheitskontrolle mussten, wo ich auch wieder meine gesamte Fotoausrüstung präsentieren durfte … 

 

Zu den Flügen selber gibt es nicht wirklich viel zu sagen. Die Beinfreiheit war OK, wir saßen in der 2-ten und 3-ten Reihe (Sitzplatzreservierung muss man extra bezahlen (in Summe ca. 1600 Rupien). Verpflegung an Board kostet extra; da die Flüge jeweils nur 1,5 Stunden dauerten haben wir darauf verzichtet).

In Amritsar angekommen, wurden wir von einem über das Guesthouse gebuchten Fahrer abgeholt. Die Fahrt vom Flughafen zum Guesthouse (Entfernung: 15 km, Fahrzeit: 25 Minuten) hat 900 Rupien gekosten. Wir hatten keine Lust gehabt, um 23:00 Ankunftszeit noch mit den Taxifahrern zu diskutieren; die Fahrt mit dem Taxi wäre etwas preiswerter gewesen und hätte ca. 600 Rupien gekostet.

 

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