Dilruba und Sarangi sind zwei Streichinstrumente, die hier von den Kindern gespielt werden. Die Sarangi ist das am weitesten verbreitete Streichinstrument in Nordindien und Pakistan. Sie wird aus einem Holzblock geschnitten; der einteilige Resonanzkörper ist mit einer Tierhaut überzogen, auf der sich der Steg befindet; der Hals hat keine Bünde; gespielt wird das Instrument in senkrechter Position. Die Sarangi hat die Form eines Kastens und ist ca. 60 bis 70 cm lang und 15 cm breit; der Bogen hat auch eine Länge von etwa 70 cm. Der Musiker sitzt beim Spielen im Schneidersitz und hält die Sarangi senkrecht vor sich an die Schulter gelehnt. Die Saiten werden nicht niedergedrückt, sondernden drei Fingern der linken Hand mit der Nageloberseite an der Hautseite seitlich berührt.
Die Dilruba ist ein mit der Sarangi vergleichbares Instrument; das Griffbrett mit Metallbügeln als Bünde entspricht dem der Sitar (indisches Zupfinstrument), der Korpus ähnelt dem der Sarangi. Bei der Dilruba werden die Saiten niedergedrückt. Die Saiten müssen nicht bis auf den Bund niedergedrückt, sondern nur berührt werden, das ermöglicht Zwischentöne on Stellen ohne Bund zu spielen.
Hier im Wohnraum liegt eine leicht beschädigte Sarangi und so habe ich versucht, dem Instrument ein paar Töne zu entlocken. Wir hatten den Kindern beim Spielen der Instrumente zugesehen und ich hatte versucht mir zu merken, wie sie die Finger setzen. Als Kind hatte ich zwar Klavierunterricht, hatte aber noch nie ein Seiteninstrument in der Hand. Dementsprechend kratzig klangen die ersten Töne. Mit ein bißchen Übung gelang es mir allerdings, auch einige halbwegs saubere Töne zu spielen. Für eine kleine Melodie reicht es aber noch nicht, dafür müsste ich mehr üben und ein gestimmtes Instrument benutzen.
Während meiner kleinen Musikeinlage hat Patricia sämtliche von den Kindern gemalte Bilder abfotografiert. Eine mühevolle Arbeit, vor allem, wenn man sie noch mit den entsprechenden Namen beschriftet; manche Namen sind sehr gut lesbar, andere nicht. Eine mühevolle und zeitintensive Arbeit. Aber es hat sich gelohnt, denn so haben wir eine Übersicht, wer wie gut malen kann und wer z.B. auch eigene Ideen einbringt.
Nebenbei haben wir den heutigen Tag dazu genutzt, unserer weiteren Reise zu planen. Wir hatten ursprünglich gedacht bis zum 12.03. zu bleiben. Es wird also langsam Zeit, sich über das nächste Reiseziel Gedanken zu machen. Nicht alle Orte sind von Amritsar aus gut zu erreichen. Unser Ziel ist eigentlich Bikaner, um eine private Kamel-Safari in die Thar-Wüste zu unternehmen. Aber so wie es aussieht, werden wir von Amritsar erstmal wieder zurück nach Delhi müssen, denn auf eine über 12- bis 14-stündige Zugfahrt haben wir beide nicht wirklich Lust. Also haben wir alle Reiseziele, die wir noch ansteuern wollen, auflistet und sie so sortiert, dass wir maximal 8h in Zug sitzen. Unser Plan sieht jetzt wie folgt aus: Von Delhi weiter nach Agra, dann Jaipur, Bikaner, Jodhpur, Pushkar, Bundi und damit endet dann unsere Indienreise wieder in Delhi.
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Elisabeth Tkotsch (Sonntag, 12 März 2023 14:35)
Hallo, Ihr Lieben!
Der Beitrag über die Saiteninstrumente, denen man ja bei uns nicht so oft begegnet, ist sehr interessant!! Glückwunsch zu den tollen Fotos.
Wir wünschen viele weitere interessante Einblicke und eine sichere Reise!
E&M