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10.04.2023 Auf den Spuren der blauen Stadt

Jodhpur ist wegen der Farbe seiner Häuser auch als „Blue City“ bekannt. Traditionell kennzeichnete die Farbe Blau die Zugehörigkeit der Bewohner zu der Kaste der Brahmanen. Heute haben allerdings auch Nicht-Brahmanen diesen Brauch übernommen und einige Häuser wurden extra für die Touristen blau angestrichen. Von den ursprünglichen, hellblau gestrichenen Häuser sind nur noch wenige übrig. Als wir gestern durch die Gassen gingen, hatten wir einige davon gesehen. Man muss sie allerdings suchen. Heute Morgen war ich vor dem Frühstück in den Gassen oberhalb unseres Hotels unterwegs. Die Gegend ist vom Tourismus geprägt und so findet man hier einige blau angestrichene Häuser, mit bunten Bildchen. Nett gemacht, aber nicht das, was wir immer suchen. Wir suchen die historischen Bauten, die es immer seltener gibt, weil sie verfallen. Die Gebäude, die restauriert wurden, wurden so überrestauriert, dass sie mit dem Original fast nichts mehr zu tun haben.

Nach dem Frühstück sind wir erstmal auf die Suche nach Ibuprofen gegangen. Patricias Bestände hatten arg abgenommen. In indischen Apotheken bekommt man fast alles und alles ohne Rezept. Man bekommt die Tabletten einzeln (der Tablettenträger wird entsprechend zugeschnitten) und ohne Verpackung oder Beipackzettel. Die Tabletten, egal ob Aspirin oder Antibiotika, kosten hier umgerechnet nur ein paar Cent.

Frisch gedopt sind wir dann noch ein paar Gassen entlang geschlendert. In einem kleinen Laden hat einer Tarangs (indisches Harmonium) repariert. 

In einem anderen Laden wurden automatische Trommel- und Glockenanlagen für Tempel bzw. Schreine verkauft.

Und in einem weiteren wurden Drachen verkauft, die man am Abend gerne in den Himmel steigen lässt.

... und weil es so viel zu entdecken gibt, lieben wir diese Gassen

 

Zum Ende hin rast die Zeit immer. Unsere Zeit in Indien nähert sich dem Ende. Wir haben jetzt noch knapp zwei Wochen und ich habe das Gefühl, die Reise war immer noch zu kurz. Ich weiß nicht, welche Gene dafür verantwortlich sind, dass es mich in die Ferne zieht. Vielleicht ist es auch einfach nur die Neugierde, die mich antreibt. Jetzt heißt es wieder Koffer packen, denn morgen werden wir weiter Richtung Pushkar ziehen.

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