Unser B&B hat einen wundervollen großen Balkon und so nutzen wir die Zeit bis zum Abflug mit Kaffee trinken, schreiben und recherchieren. Um 13:05 Uhr geht der Flug nach Taipeh und von dort nehmen wir dann den Bus nach Jiufen.
Bei Wikipedia wird man auch zu Jiufen fündig, nachfolgend kurz zusammengefaßt:
"Jiufen, ist ein Bergort im Bezirk Ruifang der Stadt Neu-Taipeh im Norden Taiwans. Er liegt etwa 10 km östlich von Keelung nahe der Nordostküste Taiwans am Ostchinesischen Meer. Während der Anfänge der Qing-Dynastie bestand der Ort aus neun Haushalten. Versorgungslieferungen kamen über den Seeweg, von denen der Ort jeweils „neun Teile“ anforderte. Jiufen (auf Chinesisch „neun Teile“) wurde somit später zum Namen des Ortes. Jiufen war bis 1893, als Gold in seiner Nähe entdeckt wurde, ein abgeschiedener Ort. Der anschließende Goldrausch ließ den Ort schnell zu einer Stadt anwachsen und erreichte seinen Höhepunkt unter der japanischen Herrschaft. In den 1930er Jahren nahm der Goldbergbau ab und der Kupferabbau zu. Die Erzförderung nahm nach dem Zweiten Weltkrieg ab, bis das Bergwerk schließlich 1971 geschlossen wurde. Jiufen verlor schnell an Bedeutung und geriet zeitweise in Vergessenheit.
Jiufen wurde 1989 zu neuem Leben erweckt, als der Regisseur Hou Hsiao-hsien mit seinem Film Die Stadt der Traurigkeit einen Kassenschlager landete. Dieser Film behandelte zum ersten Mal den sogenannten Zwischenfall vom 28. Februar 1947 – die blutige Niederschlagung von Unruhen in der taiwanischen Bevölkerung durch die neuangekommenen Nationalchinesen (dieser Vorfall galt bis dato als Tabuthema und wurde in der Öffentlichkeit kaum thematisiert). Die nostalgischen Filmszenen, die in Jiufen gedreht wurden, führten Anfang der 90er Jahre zu einem Boom und zog zahlreiche Touristen an."
Es wird also wieder sehr touristisch werden (bei chinesischen und japanischen Touristen sehr beliebter Ort).
Um kurz vor 11:00 Uhr klopfte unser Gastgeber an unsere Zimmertür, schleppte unser Gepäck die Treppe runter und fuhr uns zum Flughafen. Die Verständigung funktionierte leider nur mit Händen und Füßen, aber das beherrschen die Gastgeber perfekt und gleichen fehlende Sprachkenntnisse mit einer unbeschreiblichen herzlichen Gastfreundschaft aus.
Der Flug nach Taipeh verlief problemlos und wir hatten auch gleich Anschluss an den Bus nach Jiufen.
Der Sitzplatz im Bus war durch das Gepäck leider etwas beengt. Zum Glück war der Bus nicht so voll, so dass wir einen Sitzplatz mit unserem Gepäck besetzen konnten

Wie touristisch Jiufen ist, bekamen wir gleich beim Aussteigen zu spüren: Die Taxifahrer verlangen in dem Ort einen Pauschalpreis von 200 NT$ (5,65€). Es sei ein touristischer Ort und deshalb werde das Taxameter nicht eingeschaltet. Eine Frechheit und das vor den Augen der Polizei, den die Haltestelle war direkt an der Polizeistation ...
Die Lust auf einen Abendspaziergang war uns damit erstmal vergangen. Das B&B hatte zum Glück auf dem Zimmer Instantsuppe, Kekse und Ost bereit liegen - also ein komplettes 3-Gänge-Menü - eine tolle Aussicht auf das ostchinesische Meer gab es gratis dazu.

Bei diesem Ausblick freut man sich doch schon auf den ersten morgendlichen Kaffee auf der Fensterbank. Ob wir da den ganzen Tag bleiben oder uns doch noch ins Touristengewühl stürzen, kann ich jetzt noch nicht sagen. Morgen erstmal den Ausblick und den Kaffee genießen - dann sehen wir weiter ...
Vom heutigen Nationalfeiertag haben wir wenig mitbekommen - außer das an einigen Strassen die Fahnen von Taiwan wehten. Taiwan feiert am 10. Oktober traditionell den Beginn des Wuchang-Aufstandes im Jahr 1911, der zum Sturz des chinesischen Kaiserreichs und zur Gründung der Republik China führte.
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