Neben der Steuerung der Lichtmenge hat die Blende (Größe der Öffnung) auch einen wichtigen Einfluss auf das Bild. Sie bestimmt die „Ausdehnung“ der Schärfe, also den Bereich, in dem das Bild scharf abgebildet wird. Der Schärfebereich ist bei einer großen Öffnung (kleiner Blendenwert) gering und dehnt sich bei größeren Blendenwerten aus.
Man sollte sich vielleicht merken, dass sich der Schärfebereich umgekehrt zur Größe der Öffnung verhält: große Öffnung kleiner Schärfebereich, kleine Öffnung großer Schärfebereich.
Die Schärfentiefe dehnt sich immer in Richtung Kamera und von der Kamera weg aus. Bei der Scharfstellung wird die Entfernung zur Schärfeebene eingestellt. Dir Öffnung der Blende beeinflusst also nur die „Dicke“ der Ebene, die im Bild scharf erscheint.
Welcher Bereich in einem Bild scharf abgebildet wird, hängt aber nicht nur von der eingestellten Blendenöffnung ab. Neben der Blendenöffnung spielt auch die Entfernung zum aufzunehmenden Objekt eine Rolle. Grundsätzlich gilt bei gleicher Öffnung der Blende: Weniger Abstand zum Objekt verringert die Dicke der Schärfeebene.
Das gezielte „Herausheben“ des scharfen Motivs vor unscharfen Hintergrund nennt man Freistellen. Um die „maximale Freistellung“ zu erreichen, sollte die Kamera so nah wie möglich am Motiv platziert, der Abstand zwischen Motiv und Hintergrund möglichst groß und die Öffnung der Blende möglichst groß sein.
Merke: Freistellen = Abstand zum Motiv möglichst klein, Abstand Motiv zu Hintergrund und Öffnung der Blende möglichst groß. Längere Brennweiten (Teleobjektive) verstärken den Effekt.