Es war wie erwartet eine schlaflose Nacht. Die Mottenkugeln reizten die Atemwege, die Klimaanlage dröhnte in den Ohren, auf den Bettbezügen waren fremde Haare und unter dem Nachtisch lagen Reste von alten Snacks. Ich freute mich auf eine schöne Dusche, um fit zu werden, doch das Wasser tröpfelte nur. Es kam nicht mal genug Wasser aus der Leitung, um die Seife aus den Haaren zu spülen. Die angeblich frischen Handtücher wiesen Spuren von Make-up auf. Unser Frust stiegt ins unermessliche …. vor allem, wenn man bedenkt, dass wir 87,-€ pro Nacht für das Zimmer zahlen sollten.
Pünktlich um 9:00 Uhr standen wir wieder an der Rezeption und forderten erneut das von uns gebuchte Zimmer ein. An Frühstück war noch nicht zu denken. Eigentlich wollten wir uns heute noch das alte Fort "Purana Qila“ ansehen. Aber daraus wurde erstmal nichts. Nachdem die Rezeption keine Anstalten machte sich zu bewegen, sind wir nochmal hin. Erst auf erneute Nachfrage zeigte man uns dann das andere Zimmer mit Fenster. Auch wenn es noch nicht aufgeräumt war (erschreckend, in welchem Zustand manche Gäste das Zimmer hinterlassen), entsprach es unserem gebuchten Zimmer. Wir sind gewiß nicht pingelig, aber das erste Zimmer war eine echte Frechheit. Um 12:00 Uhr sollten wir das neue Zimmer beziehen können. Also haben wir uns bis dahin etwas in dem Viertel diesseitig der Gupta Road umgesehen; bei unserem ersten Besuch in Delhi waren wir immer auf der anderen Seite unterwegs. In den schalen Gassen waren keine Touristen unterwegs und wir fielen mit unseren Kameras in diesem ärmeren Viertel natürlich extrem auf. Wie immer waren diese Gassen äußerst spannend für uns.
Unser Zimmer war tatsächlich um 12:00 Uhr fertig, sauber und aufgeräumt. Die beiden Zimmer unterscheiden sich wie Tag und Nacht! In dem neuen Zimmer kann man sich wohlfühlen und hat einen wunderbaren Blick auf das Treiben der Gupta Road. Warum nicht gleich so.
Am Nachmittag sind wir dann doch noch zum Fort "Purana Qila" gefahren. Die Festungsanlage gilt als möglicherweise älteste Festung Delhis.
Nach der Besichtigung wurde es auch schon wieder Zeit für das Abendessen und so sind wir zum Connaught Place gefahren. Dort haben wir am äußeren Ring ein südindisches Restaurant (BAGUNDI) entdeckt und sehr gut gegessen. Ein paar Meter weiter sind wir in einer netten Brauereischänke mit Biergarten gelandet (Ministry of Beer CP) und haben unser erstes Bier seit über 5 Wochen getrunken. So ein leckeres selbstgebrautes Indian Pate Ale tat richtig gut und hat uns den ganzen Stress mit dem Hotel vergessen lassen.
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