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16.09.2024 - Streetart und das arabische Viertel

Heute Vormittag bin ich kurz alleine losgezogen, da meine Frau noch an ihrer Website arbeiten wollte. Hinter unserer Unterkunft hatte ich Streetart und ein paar nette Außenwendeltreppen gesehen, die ich fotografieren wollte.

Auf dem Weg zur Arab Street und der Sultan Moschee, bin ich am Parkview Square vorbeigekommen. Obwohl es sich um ein modernes Gebäude handelt, das 2002 fertiggestellt wurde, ist es im klassischen Art-Déco-Stil gestaltet, inspiriert vom New Yorker Chanin-Gebäude von 1929. Die Außenfläche des Gebäudes ist mit braunem Granit, Bronze, Lack und Glas verkleidet. Das Parkview Square beherbergt das Honorarkonsulat von Oman im 4. Stock, die Botschaft der Vereinigten Arabischen Emirates im 9. Stock, sowie die Botschaften Österreichs und der Mongolei im 24. Stock. Die dritte Etage ist vollständig vom Parkview Museum eingenommen, in dem jedes Jahr internationale Ausstellungen zeitgenössischer Kunst präsentiert werden.

Atlas, die Bar in der Lobby des Gebäudes, verfügt über einen einzigartigen dreistöckigen Gin-Turm, in dem über tausend Ginsorten untergebracht sind. Im Turm befand sich früher angeblich ein Weinkühler, aus dem eine als Fee verkleidete Barkeeperin auf Wunsch mithilfe eines fliegenden Drahtapparats Flaschen holte.

Wir wollten abends im Atlas einen Drink nehmen, aber auch hier geht ohne vorherige Reservierung gar nichts.

Wer Touristen gucken möchte ist rund um die Arab Street und der Sultan Moschee bestens aufgehoben. Eigentlich ein interessantes Viertel, denn die Araber gehörten zu den ersten Handelspartnern des alten Singapur. Was auffällt ist, dass es in Singapur kein Graffiti gibt, dafür sehr viel Streetart. Zum Teil wirklich gut gemacht. So auch hier im arabischen Viertel.

Das Highlight der Arab Street ist sicherlich die Sultan Moschee, die auch die größte Moschee in Singapur ist. Die Sultan Moschee bietet für 5.000 Gläubige Platz und Touristen können diese sogar anschauen. Allerdings darf man nur von außen in die Gebetshalle hineinschauen. Bei einem Besuch darf man keine kurzen Hosen tragen: Herren in kurzen Hosen müssen einen langen Rock überziehen! 

Nach dem wir im Peranakan Museum waren, wollten wir auch die Peranakan Häuser in  der Joon Chiat Road ansehen. Die Beschreibung klang vielversprechend: The Intan Peranakan Museum

"Die Peranakan-Kultur hat ein lebendiges Erbe und eine reiche Geschichte, und kein Wort fängt ihre vielen Facetten besser ein als der Intan, der auf Malaiisch „Diamant im Rosenschliff“ bedeutet. Wie sein Namensgeber ist The Intan ein preisgekröntes Museumshaus im Herzen von Joo Chiat, einer Enklave im Osten, die als Herz der Peranakan-Kultur in Singapur bekannt ist." Leider standen wir vor verschlossenen Türen, denn es ist privat geführt und findet im eigenen Haus statt. Es ist somit verständlich, dass sie ihre Türen nur an bestimmten Tagen und nach vorheriger Anmeldung öffnen. Schade, das wir das nicht vorher wussten. Aber das ganze Viertel ist sehr interessant und zum Schluss standen wird vor dem Restaurant "Britisch Hainan", das eher einem Trödelladen gleicht. Bei dem Restaurant weiß man nicht so ganz genau, ob man sich in einem Museum, Antiquitätenladen oder Restaurant befindet. Es ist wohl eine Mischung aus allem. Ein wirklich sehr uriger Laden! Der Inhaber Frederick Puah bat uns gleich herein, um uns seine Antiquitäten und sein Restaurant zu zeigen. Frederick Puah ist ein sehr sympathischer, netten Mensch, voller Ideen. Die Gespräche waren sehr unterhaltsam und auch das Essen, was er uns angeboten hatte, war lecker. Wer da in der Gegend ist, sollte den Laden unbedingt mal einen Besuch abstatten. 

Noch gesättigt von dem Streetfood und dem Essen bei Frederick, wollten wir abends eigentlich nur noch einen Drink im Atlas zu uns nehmen. Die Bar ist gut besucht und ohne vorheriger Reservierung bekommt man keinen Platz. Selbst für den nächsten Abend war die Bar schon ausgebucht und man hätte sich nur auf eine Warteliste setzen lassen können.

Die Alternative war die legendäre Bar des Raffles Hotels. Hier wurde der Cocktail "Singapur Sling" erfunden und damit wird auch ordentlich Werbung gemacht. Die "Raffles Long Bar" ist enttäuschend ... es fing schon mit dem Dress-Code an, einige Gäste schlappten mit kurzer Hose und Flipp-Flopps in die Bar ... die Getränkekarte ist sehr übersichtlich: Auf der einen Seite wird der "Singapur Sling" in allen Varianten angeboten (die teuerste 188 S$ mit den original Ingredienzen) ... auf der anderen Seite der Karte gab es normalen Standard, 5 Sorten Gin, 5 Single Malt Whiskeys und ein paar andere Getränke - nichts besonderes, alles nur Durchschnitt ... die Krönung aber war, dass der Barkeeper selber sich nicht mal auskannte ... wer einen Sack Erdnüsse knacken möchte und sich mit einem "Singapur Sling" für 39 S$ (ca. 27,-€ + Tax) zufrieden gibt, ist hier gut aufgehoben ... allen anderen würde ich die Bar nicht empfehlen.

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