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02.10.2024 - Taifun "Krathon" - der Regen, unser ständiger Begleiter

Da wir heute im Zug sitzen werden, könnte man meinen, dass uns das Wetter egal sein könnte - allerdings nicht, wenn man mit Koffern und Taschen beladen ist und eigentlich keine Hand frei hat für einen Regenschirm. Bei hoher Luftfeuchtigkeit und Temperaturen um die 30°C hilft auch kein Regencape, da man dann von Innen, vom eigenen Schweiß durchnässt ist. Ich glaube, wir haben ein lustiges Bild abgegeben, als wir Gepäck, Fototaschen und Regenschirm balancierend zur Straßenbahn gegangen sind.

Von dem Taifun hatten wir bis dahin noch nichts mitbekommen. Erst an der Straßenbahnhaltestelle erfuhren wir, dass die Straßenbahn aufgrund der Taifun-Warnung leider nicht fährt. Also auf zur Metro - weitere 10 Minuten Fußweg im Regen. Da aufgrund der Taifun-Warnung, das öffentliche Leben von Staatsseite stillgelegt worden war; hatten Schulen, Firmen, Läden, Geschäfte, Restaurants, etc. geschlossen. Man sieht kaum jemanden auf der Strasse - ein Gefühl wie Sonntags und 5:00 Uhr morgens. Die Metro fuhr wenigstens, wenn auch unregelmäßig. Dabei ist vom Taifun überhaupt nichts zu spüren. Er regnet halt ein bißchen stärker als die Tage zuvor, aber kein starker Wind und erst recht kein Sturm. Eine reine Vorsichtsmaßnahme von Staatsseite? Unser Zugticket haben wir problemlos am Schalter erhalten, allerdings wurden wir vom Expresszug auf den lokalen Zug umgebucht (keine Sitzplatzreservierung und 0,5 h längere Fahrzeit). Da der lokale Zug preiswerter ist, hat man uns auch gleich die Mehrkosten für den eigentlichen Expresszug erstattet. Wie gesagt, ansonsten haben wir vom Taifun nichts gemerkt und sind unbeschadet mit Metro und lokalem Zug in Tainan angekommen. Selbst das Durchnässtsein hielt sich in Grenzen. Gemäß Wetterbericht soll der Taifun jetzt in der Nacht auf Donnerstag Taiwan erreichen.

Problematischer war der Check-in im Guesthouse. Der Besitzer wollte unbedingt, dass wir bei booking.com stornieren und ihm des Geld in Bar bezahlen. Wir haben über 1,75 h mit ihm diskutiert. Er hat dann, mit dem Taifun als Begründung, unsere Buchung bei booking.com storniert und uns somit unter Druck gesetzt, denn damit hatten wir keine andere Wahl als auf seinen Wunsch einzugehen - die Alternative wäre nur gewesen, sich irgendwo anders ein Zimmer zu suchen. Auch wenn das Vorgehen des Gastgebers alles andere als korrekt war, blieb uns in dem Augenblick nichts anderes übrig, als darauf einzugehen. Das Zimmer ist super, alles schick und neu, aber die Art und Weise des Gastgebers stößt uns jetzt noch auf.

Nach dem Ägfer und der anstrengenden Diskussion hatten wir uns einen Kaffee verdient. Leider haben alle Cafés geschlossen - nur ein Bubble-Tea-Shop hatte offen. Das Zeug schmeckt teilweise gar nicht so schlecht. An der Strasse sitzend, im Hintergrund der prasselnde Regen, kühlten sich unsere Emotionen allmählich wieder an. Wir ließen unseren Blick schweifen und sahen auf der gegenüberliegenden Strassenseite einen Imbissstand, der sich auf das abendliche Geschäft verbreitete. Da wir abends irgendwas essen müssen, wollten wir uns den Strand näher ansehen. Aber nicht nur der Stand war interessant sondern auch der Tempel um die Ecke. Einem Plakat zu folge wurde er 1647 gegründet - allerdings deuten andere Hinweise auf die 70er-Jahre hin ... Sehr schön zu sehen war der Unterschied zwischen den bemalten Originaltüren (seitlich im Raum aufgehängt) und den im Zuge der Restaurierung nachgemachten Türen; auf den Fotos untere Reihe ist das anhand eines Ausschnittes (Mann mit Feuerschale) sehr gut zu erkennen: links Originaltür, rechts nachgemachte Tür ...

Der Tempel war quasi das Highlight unseres heutigen Tages. Der Imbiss beim Tempel war übrigens nicht nach unserem Geschmack. Wir sind dann zum Japaner um die Ecke von unserem Guesthouse gegangen - wir sind gespannt, wie es uns morgen geht, denn der Fisch für das Sashimi kam aus der Kühltruhe und hat uns nicht wirklich überzeugt ... aber unsere Mägen sind zum Glück recht robust und das Bier und der Sake danach desinfizieren.

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