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03.04.2023 Die Kamelsafari - Teil 1 - Wetterleuchten

Frühmorgens um 8:30 Uhr wurden wir von einer Autorikscha abgeholt und zur Wohnung des Kamelsafari-Veranstalters gefahren. Dieser fuhr uns dann mit dem Auto zu einem 50 Kilometer entfernten Ort, wo schon die Kamele auf uns warteten. Ein Kamel war vor einen Wagen (Camel Car) gespannt, der mit Vorräten und Decken bepackt war, und zwei weitere gesattelte Reitkamele warteten auf uns. Die Camel Cars sind große hölzerne, zum Teil mit Metall beschlagene Wagen, die auf alten, ausgemusterten Flugzeugrädern laufen. Die Flugzeugreifen haben diverse Vorteile: sie sind groß, leicht und robust und haben eine breiten nicht-profilierte Aufstandsfläche, so dass sie im Sand nicht einsinken. 

Camel Car
Camel Car

Nach einem Begrüßungs-Chai ging es los. Für mich war es der erste Kamelritt. Zum Auf- und Absteigen liegen die Kamele am Boden, so dass man bequem in den Sattel kommt. Steigbügel wie bei den Pferden gibt es nicht und die Sättel sind etwas unbequemer als ein Pferdesattel (meine Weichteile kamen bei dem Ausritt öfter mit dem Höcker des Kamels in Kontakt und dieser ist recht hart). Wenn sich das Kamel aufrichtet, geht es erst vorne in die Knie (man muss also sein Gleichgewicht nach vorne verlagern), kurz darauf richtet es seine Hinterläufe auf (dann muss man sein Gleichgewicht nach hinten verlagern) und dann richtet sich das Kamel vorne auf. Klingt komplizierter als es ist, man muss einfach nur im Sattel bleiben.

Jedes Kamel hatte seinen eigenen Führer, die auf dem Wagen Platznahmen und unsere Reitkamele am Führstrick nahmen. Unsere Kamele trotteten also brav hinterher. Ganz sorglos sollte man dennoch nicht im Sattel sitzen, denn die Fliegen störten die Kamele, die dann ab und zu nach denen traten. Manchmal trafen sie statt der Fliege da Bein des Reitern, so dass man in eine Schieflage geraten konnte. Ich hatte, wie beim Reiten von Pferden, die Fersen tief und mit meinen Schenkeln immer Kontakt zum Bauch des Kamels; somit hatte nicht so große Probleme damit und konnte auch freihändig fotografieren konnte. Patricias Kamel war etwas ungestümer, sie hatte es damit schwieriger zu fotografieren. Die Tiere waren alle zwischen 17 und 18 Jahre alt und von ruhigem Charakter. 

Wir bekamen auch einige Wildtiere zu Gesicht, wie Füchse und Antilopen.

Antilope
Antilope

Das Nachtlager wurde unter freiem Himmel aufgeschlagen: Dicke Decken wurden auf den Boden gelegt und da es nachts kühl wird auch ein paar zum zudecken. Das leckere Abendessen wurde auf einer kleinen Feuerstelle gekocht und von einem schönen Sonnenuntergang begleitet. Als die Sonne untergegangen war zogen am Horizont Wolken auf und wir bekamen ein unglaubliches Wetterspektakel geboten: Wetterleuchten und Blitze wechselten sich ab, während über uns der Mond und die Sterne leuchtete. 

Wetterleuchten und Blitze in der That-Wüste
Wetterleuchten und Blitze in der That-Wüste

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