Heute haben wir mit Arjan, einem der Jugendlichen, einen Rundgang durch das Dorf gemacht. Es ist sein Dorf, seine Familie lebt hier und er ist hier aufgewachsen. Er war einer der ersten Kindern hier auf dem Hof und lebt auch hier auf dem Hof und nicht bei seinen Eltern. Er möchte nicht zurück in die alten Strukturen. Sein Englisch ist hervorragend und er ist hochintelligent. Nächstes Jahr wird auch er anfangen zu studieren.
Das Dorf Nangal Sohal hat ca. 900 Einwohner und wir haben gefühlt alle kennengelernt. Wenn wir mit der Kamera unterwegs sind, werden werden wir ständig angesprochen, ob wir ein Foto von ihnen machen können und werden zum Tee eingeladen. Mit Arjan haben wir endlich einen Dolmetscher an unserer Seite und er wiegelt die Einladungen zu Tee geschickt ab.
Unser Weg führte uns zu der staatlichen Schule in dem Dorf. Hierher kommen die Kinder aus den umliegenden Dörfern. Die Lehrer kommen teilweise von weiter her und sind täglich mehrere Stunden unterwegs, um dann hier zu unterrichten. Die Kinder vom Hof gehen nicht auf diese Schule; sie werden an Privatschulen unterrichtet, auch wenn sich die Zustände an der staatlichen Schule gebessert haben. Der Schulleiter der staatlichen Schule hat auch ein Zimmer hier auf dem Hof.
Allgemein hat sich in dem letzten Jahr viel in dem Dorf getan. Es sind neue Läden entstanden, es gibt einen Arzt mit einer neu eingerichteten Praxis. Den wir natürlich auch besuchen mussten.
Unser Weg führte uns weiter durch das Dorf ...
... zur Verbrennungsstätte der Toten außerhalb des Dorfes ...
... und zu einem kleinen Nebenfluss des Flusses Ravi (Grenzfluss zu Pakistan), der für diese Jahreszeit viel zu wenig Wasser führt. Die Ursache dafür ist u.a. ein Stauwerk weiter oberhalb des Flusslaufes. Im Sommer dürfte der Fluss wahrscheinlich komplett trocken sein.
Am Nachmittag waren wir wieder zurück und haben wir dann den Kindern wieder bei ihren Hausaufgaben geholfen. Morgen wollen wir einen Spaziergang durch eines der Nachbardörfer machen.
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