Als Vielflieger ist man ja schon einiges gewöhnt. Habe ich mich anfangs noch darüber aufgeregt, meinen kompletten Kamera-Rucksack ausräumen zu müssen, bin ich darin inzwischen routiniert. Nervt mich zwar immer noch, zumal ich keinen Sinn darin sehe. Es wird alles durchleuchtet, und somit sehen sie eigentlich, dass sich nur Kamera-Equipment darin befindet (die Kamera selber nehme ich ja schon immer raus). Diesmal hatte ich zudem noch vergessen, mein Notebook rauszunehmen. OK, kann verstehen, dass sie den Rucksack nochmal scannen.
Was ich nicht verstehen kann ist, der Aufstand, den sie bei meiner Frau wegen eines ca. 4 cm langen, kleinen Maulschlüssels (1/4" Gewinde, also Schlüsselweite 6,35mm) gemacht haben. Der kleine Maulschlüssel hat keine scharfen Kanten, alle Ecken und Kanten sind abgerundet. wir benötigen den Maulschlüssel zur Befestigung des Pins von Spiderholster (Hüftgurt) an der Kamera . Meine Frau durfte ihre gesamte Tasche ausräumen. In Summe wurden ihre Sachen und die Tasche mindestens 4-mal durchleuchtet, bis sie diesen kleinen Schraubenschlüssel gefunden hatten.
Trotz aller Proteste haben wir diesen kleinen Maulschlüssel nicht durch die Security bekommen. Keine andere Security auf der Welt hat jemals diesen kleinen Schraubenschlüssel beanstandet. Süffisant meinte der Beamte zu mir, ich könne ich ja ins aufgegebene Gepäck packen. Dafür musste ich natürlich wieder den Security-Bereich verlassen und zurück zum Check-In Schalter gehen. Aber an das aufgegebene Gepäck kam ich nicht mehr ran. Am Ende haben sie den Maulschlüssel mit der Begründung einkassiert, dass Werkzeug im Handgepäck nicht erlaubt sei. Selbst der Vorgesetzte blieb stur. Meine Vermutung ist, dass sie den kleinen Schraubenschlüssel so niedlich fanden und einfach behalten wollten, denn der Beamte spielte danach die ganze Zeit zufrieden damit rum und hat ihn nicht weggeworfen. Mir kommt jetzt noch die Galle hoch, wo ich das Schreibe! Der Tag war von da an für mich gelaufen. Grrrrrrrrr! Und vor allem darf ich jetzt sehen, wo ich so einen kleinen leichte Maulschlüssel bekomme. Die Firma Spider hat nämlich ihr System geändert, da bekomme ich ihn nicht mehr als Ersatzteil.
Der Flug selber war angenehm, da der Sitzplatz neben mir frei blieb und wir so mehr Platz hatte. So richtig genießen konnte ich den Flug nach Delhi trotzdem nicht. Nachdem wir unser Gepäck bekommen hatten, ging es mit der Metro (Expressline) in 25 Minuten zum Bahnhof New Delhi. Bevor man zum Ticketschalter kommt wird natürlich wieder das Gepäck und Handgepäck gescannt - diesmal allerdings ohne Beanstandung. Mit der Motorrikscha ging es dann vom Bahnhof zum Hotel. Wobei Gehen sicherlich schneller gewesen wäre als zu fahren, denn wir standen mehr im Stau als dass wir fuhren. Aber auf 1,5 km Fußmarsch mit Gepäck hatte wir keine Lust. Die Fahrt mit der Metro in die Stadt kann man wirklich empfehlen - schnell und preiswert. Allerdings werden wir beim Rückflug dann doch ein Taxi nehmen, denn mitten in der Nacht ist das dann doch bequemer.
Wohltuend ist es jetzt auf der Terrasse zu sitzen und zu schreiben. Der Straßenlärm schallt zu uns herauf und die Lime-Soda kühlt gerade meine aufkeimende Wut über die Security wieder runter. Was werden wir zuhause das ständige Gehupe vermissen. Berlin wird uns richtig ruhig vorkommen!
Kommentar schreiben